Heiliger Vinzenz von Paul

Vinzenz (1581-1660) wurde am 24. April 1581 in Pouy, Südfrankreich, geboren. Seine Eltern waren arme Bauern, sie hatten große Not ihre sechs Kinder durchzubringen. Trotzdem studierte Vinzenz in den südfranzösischen Theologie. Im Alter von 19 Jahren wurde er zum Priester geweiht. 1608 kam er nach Paris. Er wurde Pfarrer in Clichy, später Hauskaplan Margaretes von Valois (geschiedene Gattin König Heinrichs IV.), Hauslehrer und -kaplan bei der Familie de Gondi. Er begleitet diese Familie auf ihre verschiedenen Güter und lernt dabei die seelsorgliche Not der Landbevölkerung kennen. Um 1617 bekommt sein Leben eine neue Richtung. Er will nur mehr für die Ärmsten da sein, setzt sich für Kranke, Hungernde, Kriegsopfer, Galeerensklaven, Waisenkinder und Aussätzige ein. Wo es notwendig ist, arbeitet er mit anderen Menschen, so mit Louise de Marillac, zusammen, die Gründerin der Barmherzigen Schwestern. Vinzenz gründete den Orden der Lazaristen.

Vinzenz wird zu einer führenden Persönlichkeit der Kirche Frankreichs und gilt als "Apostel der Nächstenliebe". Als er 1660 starb, hatte er viele Hilfsorganisationen aufgebaut, die seine Arbeit vielfältig fortsetzten. „Den Armen zu Hilfe eilen wie zum Feuerlöschen“ war seine Devise.

1737 wurde Vinzenz von Paul heilig gesprochen.

Eines seiner Gebete: „Lass mich dienen ohne Aufdringlichkeit. Lass mich anderen helfen, ohne sie zu demütigen. Mach mich dem Boden vertraut und allem, was niedrig und unansehnlich, dass ich mich kümmere, um was sich niemand kümmert. Lehre mich warten, zuhören und schweigen. Mach mich klein und so arm, dass auch andere mir helfen können.“
Vinzenz Von Paul

Sel. Frédéric Antoine Ozanam

(1813-1853) ist Gründer der Vinzenzgemeinschaften. Geboren 1813 in Mailand als Sohn französischer Eltern. Der Vater war als Armenarzt bekannt und machte es sich zur Aufgabe, ein Drittel seiner Patienten kostenlos zu behandeln. Auch die Mutter liebte die Armen in besonderer Weise. Die Vorfahren der Familie Ozanam waren vom Judentum zum Katholizismus konvertiert. 1815 kam er mit den Eltern nach Lyon, von wo er 1831 nach Paris übersiedelte.
Er studierte zunächst Jura und wurde 1836 Dr. jur., 1839 promovierte er dann zum Doktor der Philosophie. Im Juni 1841 heiratete er und wurde Professor für Handelsrecht in Lyon. 1844 ging er als ordentlicher Professor für auswärtige Literatur an die Sorbonne. Neben dem persönlichen Erfolg lernte er früh das Leiden kennen: Viele seiner Geschwister verstarben. Durch die ärztliche Tätigkeit seines Vaters und die sozial-karitative Tätigkeit seiner Mutter in den Arbeiterquartieren der Textilstadt Lyon kam er bald mit dem Elend der Arbeiter im Frühkapitalismus in Berührung. Seine rechtswissenschaftlichen Studien und seine Tätigkeit als Professor für Handelsrecht gaben ihm später vielfältige Einblicke in die Ursachen für das Elend dieser Menschen. Er begriff, dass die Struktur der Gesellschaft krank ist.

Frederic Ozanam, der auch als Führer der katholischen Studentenschaft tätig war, begnügte sich nicht mit sozialpolitischen Forderungen oder mit der Forderung nach zeitgemäßer religiöser Bildung und dem Laienapostolat. Bereits als 20 jähriger Student griff er die Gedanken des heiligen Vinzenz von Paul auf und gründete 1833 eine karitative studentische Konferenz, die später den Namen Vinzenz-Konferenz annahm.

Seine Idee, die gemeinschaftliche Hilfe für Notleidende in Konferenzform zu systematisieren, verbreitete sich schnell und ließ in ganz Europa zahlreiche Vinzenz-Konferenzen entstehen, die oft die letzte Hoffnung der Armen darstellten. Bereits 1852 musste er diese Tätigkeit wegen seiner angegriffenen Gesundheit aufgeben.

Er starb im Alter von nur 40 Jahren am 8. September 1853 in Marseille. Am 22. August 1997 sprach Papst Johannes Paul II. Frederic Ozanam während eines Weltjugendtreffens in Paris selig. Sein Gedenktag ist der 9. September.


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